Affenindex

(AffenFaktor, Ape-score, ape-index)

Definition:

Der Affen-Index ist ein Maß im Klettern, das das Verhältnis der Armspannweite zur Körpergröße eines Kletterers oder einer Kletterin beschreibt.

 

Beschreibung:

Der Affen-Index berechnet sich aus der Armspannweite, gemessen von Fingerspitze zu Fingerspitze bei ausgestreckten Armen, geteilt durch die Körpergröße. Ist der Affen-Index größer als eins, bedeutet dies, dass die Armspannweite größer ist als die Körpergröße. Diese Eigenschaft wird oft als vorteilhaft angesehen, insbesondere beim Klettern an Routen, bei denen weite Züge zu entfernten Griffen erforderlich sind.

Kletterer mit einem Affen-Index über eins haben den Vorteil, dass sie größere Distanzen zwischen Griffen überwinden können, ohne dass sie ihren Körper so weit strecken müssen wie Kletterer mit einem geringeren Affen-Index. Dies kann besonders bei Überhängen oder technischen, langen Zügen entscheidend sein. Allerdings bedeutet ein hoher Affen-Index nicht automatisch, dass das Klettern einfacher wird. Es gibt viele Situationen, in denen andere körperliche oder technische Fähigkeiten wichtiger sind, wie zum Beispiel bei engen Bewegungen, die hohe Präzision erfordern.

Ein niedrigerer Affen-Index (unter eins) kann ebenfalls Vorteile bieten, vor allem bei Kletterrouten, die kleine, kompakte Bewegungen erfordern, bei denen der Körper besser zusammengerollt und stabil gehalten werden muss.

Techniken und Anwendung:
Das Verhältnis zwischen Armspannweite und Körpergröße kann direkten Einfluss auf die Klettertechnik und die Wahl der Routen haben. Kletterer mit einem höheren Affen-Index können beispielsweise häufiger dynamische Züge einsetzen, um weite Griffe zu erreichen. Ein Beispiel hierfür ist der sogenannte „Deadpoint“, bei dem der Kletterer einen Schwung nutzt, um einen entfernten Griff zu erreichen. Hier spielt eine größere Armspannweite eine wichtige Rolle, da der Kletterer eine größere Reichweite hat und weniger Energie für den Schwung aufwenden muss.

Bei Kletterrouten, die viel statische Kraft und Körperkontrolle erfordern, wie beispielsweise bei Plattenklettern oder in engen Rissen, kann ein niedrigerer Affen-Index vorteilhaft sein. Hier müssen die Bewegungen oft präzise und kontrolliert erfolgen, ohne große Schwünge oder dynamische Züge.

 

Tipps und Tricks:

Auch wenn der Affen-Index einen gewissen Vorteil bieten kann, ist er keineswegs der einzige oder entscheidende Faktor für Erfolg im Klettern. Technik, Beweglichkeit, Kraft und vor allem mentale Stärke spielen eine genauso große Rolle. Kletterer mit einem niedrigen Affen-Index können durch spezifisches Techniktraining kompensieren. Beispielsweise können sie durch das Erlernen von Fußarbeit, Körperpositionierung und Spannung ihre Reichweite effektiv erhöhen.

Für Kletterer, die eine geringere Armspannweite haben, empfiehlt es sich, besonders auf ihre Tritttechniken und die Nutzung von Körperrotationen zu achten, um ihre Reichweite zu maximieren. Manchmal ist es besser, statt eines direkten Zugs eine Körperverschiebung zu nutzen, die die Belastung auf den Armen reduziert und den Körper näher an die Wand bringt.

Ein guter Tipp ist auch das Training von Beweglichkeit in den Schultern und der Brustmuskulatur, da dies die Reichweite ebenfalls positiv beeinflussen kann. Darüber hinaus kann das Üben dynamischer Züge helfen, die Fähigkeit zu verbessern, auch weiter entfernte Griffe zu erreichen, selbst wenn der Affen-Index nicht optimal ist.

Insgesamt ist der Affen-Index ein interessantes Maß, aber er sollte nie als ausschlaggebend betrachtet werden. Erfolg im Klettern hängt von einer Kombination aus vielen verschiedenen Fähigkeiten ab, die durch Training und Erfahrung verbessert werden können.

 

Verwandte Begriffe: Klettertechnik, Boulderproblem

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